Kalendergeschichten GERMAN pdf

Bertolt Brecht: German writer, theater director and poet, and one of the most important theater writers in the twentieth century. Bertolt Brecht was born on February 10, 1898 in Augsburg, to a Protestant father and a Catholic mother. He wrote poetry and prose at the secondary level, and joined the Faculty of Medicine and Natural Sciences in Munich in 1917, in addition to attending lectures in literature, philosophy and art history. He moved to Munich to work as a theater consultant in the Chamber Theatre, after which he moved to Berlin to begin his directing and playwriting career. He was forced to flee to Denmark after Hitler took power in 1933 because of his anti-Nazi ideas. The escape followed successively the incursion of German forces until he reached the United States. The United States of America, then returned to his homeland in 1948 and took over the management of the German theater in East Berlin. Collective oppression, and the role of power in deciding fate, all within the framework of dramatic plots that are not without comic irony. He was awarded the East German National Prize in 1951 and the International Lenin Peace Prize in 1954. He was a member of the Academy of Arts in Berlin, then chaired it until his death, and also chaired the PEN Club in both Germany. Bertolt Brecht died in Berlin on August 14, 1956.

Kalendergeschichten GERMAN pdf by Bertolt Brecht

Zu der Zeit des Dreißigjährigen Krieges besaß ein Schweizer Protestant namens Zingli eine große Gerberei mit einer Lederhandlung in der freien Reichsstadt Augsburg am Lech. Er war mit einer Augsburgerin verheiratet und hatte ein Kind von ihr. Als die Katholischen auf die Stadt zu marschierten, rieten ihm seine Freunde dringend zur Flucht, aber, sei es, daß seine kleine Familie ihn hielt, sei es, daß er seine Gerberei nicht im Stich lassen wollte, er konnte sich jedenfalls nicht entschließen, beizeiten wegzureisen. So war er noch in der Stadt, als die kaiserlichen Truppen sie stürmten, und als am Abend geplündert wurde, versteckte er sich in einer Grube im Hof, wo  die Farben aufbewahrt wurden. Seine Frau sollte mit dem Kind zu ihren Verwandten in die Vorstadt ziehen, aber sie hielt sich zu lange damit auf, ihre Sachen, Kleider, Schmuck und Betten zu packen, und so sah sie plötzlich, von einem Fenster des ersten Stockes aus, eine Rotte kaiserlicher Soldaten in den Hof dringen. Außer sich vor Schrecken ließ sie alles stehen und liegen und rannte durch die Hintertür aus dem Anwesen. So blieb das Kind im Hause zurück. Es lag in der großen Diele in seiner Wiege und spielte mit dem Holzball, der an einer Schnur von der Decke hing.